Tipp Nummer eins:
Zuerst ist es wichtig, dass Du verstehst und auch akzeptieren kannst, dass sich in einer solchen Extremsituation jeder anders verhält. Der eine verharrt in einer Schockstarre – ein anderer reagiert panisch.
Selbst die Klorollen-Hamsterer tun dies nicht, weil sie es gerade lustig finden, sondern weil auch sie im Panikmodus sind.
Wollen wir sie deshalb anklagen und verurteilen?
Dem Einen gelingt es auch aus einer Krise positive Aspekte zu ziehen. Wächst vielleicht sogar über sich hinaus.
Ein Anderer jammert rum und sieht nur das Negative. Fühlt sich nicht mehr Herr seiner selbst. Kann man das nicht auch verstehen?
Plötzlich sind Existenzen nicht mehr gesichert und täglich erreichen uns weitere schreckliche Nachrichten.
Keiner weiss, wie lange sich diese Krise noch hinziehen wird. Noch nie war eine solche Unsicherheit da.
Wir alle sind gefordert!
Deshalb ist es wichtig zu wissen: Dein Partner darf da sein, wo er grade ist. Alleine schon diese Akzeptanz kann eine grosse Erleichterung sein
Vielleicht geht er zur Zeit anders mit Euren Kindern um, als Du es für richtig empfindest. Ist es jetzt nicht auch mal in Ordnung, dass die Kinder etwas länger als gewohnt vor dem Fernseher oder Tablet sitzen?
Oder Du versucht zum x-mal eure Wohnung in Schuss zu halten, aber kaum aufgeräumt sieht es wieder genau so aus wie vorher. Muss Eure Wohnung wirklich perfekt aufgeräumt sein? Vielleicht ist gerade jetzt der Zeitpunkt gekommen den Perfektionismus loszulassen.
Vielleicht warst Du und Dein Partner schon vorher in einer Krise und nun droht alles zu eskalieren? Und selbst da stellt sich die Frage: Wohin will Dein Partner oder Deine Partnerin denn auch hin? Alle Hotels sind geschlossen und bei Freunden gibt es keinen Platz, weil auch sie alle zuhause sein müssen. Du siehst wie schwierig sich das Ganze zur Zeit gestaltet.
Daher: Geh bitte nicht in die Anschuldigung. Klage nicht an, sondern versuche mit Verständnis auf Deinen Partner zuzugehen.
Nun geht es um das WIR und nicht um das ICH! Nur ein GEMEINSAM bringt Euch aus dieser Krise raus. Halte die Fackel für Euch beide oben und steck den Kopf nicht in den Sand!
Tipp Nummer zwei:
Nimm Dir auch immer wieder Zeit für Dich selbst. Vielleicht heisst das, dass Du dafür am Morgen eine Stunde früher aufstehen musst. Diese wertvolle Zeit gehört nur Dir. In dieser Zeit lädst Du Deinen Akku auf. Sei es mit einer kraftspendenden Meditation, das Schreiben eines Tagebuches – einfach etwas was Dir gerade gut tut und Dich physisch und psychisch stärkt!
Tipp Nummer drei:
Trete mit Deinem Partner in die Kommunikation. Frag ihn wie es ihm geht. Wirklich aus Deinem Herzen heraus: „Wie geht es dir?“ Ich konnte in den letzten Tagen vermehrt erkennen, dass es die Menschen da draussen seit langem wieder ernst meinen mit dieser Frage.
Und vielleicht bedeutet genau diese aktuelle Krise ein Neuanfang für Eure Beziehung.
Wann habt Ihr aufgehört miteinander zu reden?
Bist Du wirklich und wahrhaftig daran interessiert zu erfahren, wie es Deinem Partner geht?
Wann hast Du mit echtem Mitgefühl auf Deinen Partner reagiert?
Und wann hast Du ihm das letzte Mal aktiv zugehört?
Was für eine Chance!
Ich kann Dir nur nahe legen, dass Du gerade jetzt grosszügiger denkst und wieder mehr in dein Herz gehst.
Dieses Gefühl ist der Samen für klärende Gespräche, überhaupt wieder in einen Dialog zu kommen.
Teile Deine Gefühle mit, damit Ihr Euch gegenseitig wieder gesehen, wahrgenommen und geliebt fühlt.
Auch wenn Du das Gefühl hast, dass Du in dieser schwierigen Zeit selber nichts mehr steuern kannst – dieses Mitgefühl, dieses WIR-Denken kannst Du steuern. Du musst Dich nur dafür entscheiden.
Du entscheidest: Ob Ihr jetzt zusammenhält, einander nicht loslässt und Ihr Euch gegenseitig beistehen wollt. Es gibt sie, die Chance diese Krise zu meistern. Ihr sogar als Gewinner aus ihr hervortretet!
Ausweglos? Nein! Aus.Weg.Los! Aus der Krise!
Herzlichst, Gabriela