Wann fängst Du an?


„Wer neu anfangen will, soll es sofort tun, denn eine überwundene Schwierigkeit vermeidet hundert neue." Konfuzius


Mich erreichen immer wieder Nachrichten:

"Ich bin in meiner Beziehung schon so lange nicht mehr glücklich, so vieles liegt im Argen und ich weiss einfach nicht, was ich machen soll."
"Ich stecke im Gefühlschaos."
"Wie kann ich unsere Liebe retten?"
"Ich weiss nicht, ob ich noch Gefühle für meinen Mann habe."
"Warum verhält sich mein Partner nur so."
"Wir drehen uns schon so lange im Kreis."
"Wir kommen nicht mehr weiter, stecken in der Negativspirale fest."
"Ich fühle mich alleine, nicht mehr wertgeschätzt, nicht mehr geliebt."
"Ich bin mit meinen Fragen und Zweifeln überfordert."
"Hat unsere Beziehung überhaupt noch eine Chance?"
"Gabriela, was soll ich nur tun?"

Glaube mir. Jede einzelne Aussage, jede einzelne Frage hat ihre Berechtigung und ich kann sie nur allzu gut verstehen. Und meine Antwort lautet dann jeweils:

Fang an. Tu was. Fang an hinzuschauen, was die wirklichen Ursachen für die Probleme in Deiner Beziehung sind und wo sie herrühren. Somit kannst Du aktiv etwas verändern. Fang an es zu verändern.

Und was passiert dann?

Viele warten weiter. Leiden weiter. Und verschieben es auf später. Auf den vermeintlich richtigen Zeitpunkt. Doch wann ist später? Nächsten Monat? Nächstes Jahr? Vielleicht ist später aber irgendwann zu spät.

Doch im Moment läuft es grade wieder ein bisschen besser und Du hoffst insgeheim, dass sich die Probleme von alleine lösen werden. Das ist eine Illusion. Konflikte, die nicht angegangen werden,  verschwinden nicht einfach. Im Gegenteil, der Frust und der Schmerz wieder immer grösser.

Sei bitte mal ganz ehrlich mit Dir selber.

Wann hast Du das letzte Mal Verständnis, Verbundenheit und Wertschätzung in Deiner Beziehung erfahren?
Seit wann bist Du in Deiner Beziehung nicht mehr wirklich glücklich?
Was meinst Du wo Deine Beziehung in einem Jahr steht, wenn Du weiterhin nichts veränderst?
Und wie lange trägst Du diese negativen Gefühle schon mit Dir  rum?
Schon so lange, dass Du Dich bereits an diese traurigen Gefühle gewöhnt hast?
Willst Du Dich diesen Gefühlen weiter ergeben?

Denn es gibt sie, die Möglichkeit für eine Veränderung. Alte Verletzungen zu heilen. Nur schieb es nicht weiter auf die lange Bank.

In der Psychologie nennt man dieses Verhalten:

Prokrastination. Im Volksmund auch Aufschieberitis.

Duden beschreibt es wie folgt:

"Prokrastination bezeichnet ein Verhalten, das dadurch gekennzeichnet ist, dass Aufgaben trotz vorhandener Gelegenheiten und Fähigkeiten entweder nicht oder erst nach sehr langer Zeit und dabei oft zu spät erledigt werden. Es führt zu subjektiven Leiden, da die Betroffenen ihre Aufgabe gar nicht oder nur unter sehr grossen Mühen fertigstellen."

Eine Beziehung kann man durchaus auch mit einer zu bewältigenden Aufgabe vergleichen. Fühlst Du Dich bei diesem Verhalten ertappt? Wenn ja, dann ist es das Wichtigste Dich zu fragen, warum Du Deine Probleme prokrastinierst oder eben den Entschluss, etwas dagegen zu unternehmen, immer wieder auf später verschiebst?

Ich kann Dir eine Antwort geben.

Es ist die Angst vor dem Neuen.

An den Schmerz und an das Unglücklichsein, mag es sich auch noch so unschön anfühlen, aber diese Gefühle kennst Du und an diese Gefühle hast Du Dich gewöhnt. Und vielleicht hast Du innerlich schon aufgegeben.

Das Neue und Unbekannte steht dagegen wie ein grosses unüberwindbares Hindernis vor Dir. Eine mögliche Veränderung löst Angst aus. Nur schon der Gedanke daran nimmt Dir den Atem und löst Herzklopfen aus. Diese Angst bäumt sich vor Dir auf wie ein grosses, ekliges Monster. Es fühlt sich an, als ob man Dir den Boden unter Deinen Füssen wegreisst. Ein riesiger Abgrund tut sich vor Dir auf.

Die Angst davor Deine alten Verletzungen anzuschauen und Dich diesen Gefühlen hinzugeben.

Doch soll ich Dir was verraten? Wenn das Monster sich vor Dir aufbäumt und sein riesiges Maul aufreisst, ist plötzlich nur ein leises Piepsen zu vernehmen. Du brauchst nur stehen zu bleiben und einfach weiter zu atmen, und schon verkrümelt es sich.

Plötzlich merkst Du, dass sich das Angstmonster nur in Deiner Fantasie aufgefressen hat. Das Monster hat viel mehr Angst vor Dir, als Du vor ihm. Alles ist nur halb so schlimm. Du musst nur diesen einen Moment aushalten.

Also wie toll wäre es, wenn Du Dich jetzt dafür entscheiden würdest, Dich dieser Angst zu stellen?

Welche negativen Glaubenssätze und welche Beziehungsmuster dürften sich endlich zeigen? Was würde sich in Deiner Beziehung alles verändern können? Zum Guten verändern?

Und was passiert, wenn Du Dich weiterhin versteckst? Es auf später verschiebst?

Halte Dich nicht länger mit Ausreden auf:

Eigentlich ist doch der Partner an allem schuld. Wenn er nichts tut, mache ich auch nichts. Irgendwie kommt es schon wieder gut.

Denn selbst wenn nur DU etwas in Deiner Beziehung veränderst.  Du bist die Hälfte in Eurem Beziehungssystem. Und in einem  System hängen alle miteinander zusammen. Heisst:

Veränderst Du Dich, verändert sich auch Dein Partner automatisch mit. Bewusst oder unbewusst.

Wie lange willst Du noch so viele wertvolle Paarzeit vertun?
Was lässt Dich weiter prokrastinieren?
Was brauchst Du noch um anzufangen?

"Es ruckelt immer ein bisschen, wenn das Leben in den nächsten Gang schaltet." Philipp Schmid

Genau aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, sich jemand an die Seite zu holen. Einen Brückenbauer, der Dich bei diesem Prozess, bei Deinen nächsten Schritten liebevoll an die Hand nimmt, Dich unterstützt und begleitet. Da musst Du nicht alleine durch. Ich möchte Dein Tempo nicht bewerten. Jeder braucht so lange, wie er  braucht. Aber:

Ich möchte Dich ermuntern Dich auf den Weg zu machen und ich möchte Dir Mut zusprechen.

Ich kann Dir versprechen, dass sich so vieles leichter anfühlen wird. Was ich Dir nicht versprechen kann ist, dass sich alles gleich von  einem Tag auf den Anderen verändert. Nein, das ist ein Prozess.
Aber Prozesse, Aufräumen und Wachsen können auch Spass  machen. 

Verschiebe es nicht mehr auf später. Du brauchst die Probleme und Deinen Schmerz nicht weitere Monate und Jahre mit Dir  rumzutragen.

Starte mit der Beziehungsarbeit an Dir und mit Dir.

Ich bin mir sicher, dass Du das schaffst. Du hast es verdient  glücklich zu sein. Also Schluss mit Aufschieberitis. Bring wieder Farbe und Lebendigkeit in Deinen Beziehungsalltag.

"Und irgendwann wird das Schicksal an deiner Tür klopfen und sagen: Jetzt ist es an der Zeit, dass du glücklich wirst." Karma

Öffnest Du die Tür? Jetzt? Oder verschiebst Du es auf später?

Ausweglos? NEIN! Aus.Weg.Los! Fang an!

Herzlich, Gabriela


Ausweglos? NEIN! Aus.Weg.Los!

Auf ins Beziehungsglück!